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Viola, ein Stiefmütterchen aus dem Mosaik über dem Eingangsportal des Bernischen Historischen Museums. Es steht allegorisch für die Erzählungen, die in diesen Mauern schlummern. Jene Blüte ist namensgebend für das Projekt der Gesamterneuerung, das wir zusammen mit Kast Kaeppeli Architekten realisieren. Die beglückende Zusammenarbeit gewinnt zunehmend an Intensität und wir freuen uns, dass sie uns in den kommenden Jahren begleiten wird.
Nun gilt es, ein neues Kapitel im reichhaltigen Buch der Geschichte aufzuschlagen. Das Wissen um die Vergangenheit ist dabei ebenso zentral wie die feinsinnige Wahrnehmung des Heutigen. Viele Schichten haben sich peu à peu über den Bestand gelegt und Spuren hinterlassen. Verunklärt, verdeckt, verändert – das atmosphärische Potenzial ist stets spürbar geblieben.
Dem Ist-Zustand widmen wir dieses erste Büchlein, welches in enger Zusammenarbeit mit Alexander Jaquemet und Lorenzo Conti entstanden ist. Ihr sensibler und zugleich analytischer Blick bereichert unsere Wahrnehmung des Hauses, seiner Schätze, seiner Geschichten. Er beleuchtet – im Sinne einer Dokumentation – auch Orte, die nach der Gesamterneuerung nicht mehr in dieser Form erlebbar sein werden. Der Druckbogen wird dabei maximal ausgenutzt. Der im Zuschnitt normalerweise entstehende, selten hinterfragte Abfall wird für einmal Teil der Gestaltung und verweist auf einen sorgsamen Umgang mit den Ressourcen.
Vielleicht ist dieses erste Booklet Ausgangspunkt für weitere künstlerische Auseinandersetzungen mit dem beginnenden Transformationsprozess. Das neu positionierte Museum sehen wir in einer offenen und lebendigen Zukunft, verbunden mit dem verheissungsvollen Museumsquartier im Süden. Und wir sind gespannt, wohin Viola uns führen wird.
Pascale Bellorini
Fotos von Lorenzo Conti & Alexander Jaquemet